von Bernhard Luther
Mittlerweile hat sich auch bei mir vieles verändert, z.B. dass ich jetzt gemeinsam mit meiner Frau als Lektor auf AIDAschiffen den Gästen die anzulaufenden Häfen und deren Besonderheiten mit auch kritischem Hintergrundwissen vermittle.
In der Vorbereitung am Schreibtisch auf eine Reise, die wir im Mai 2019 in der Adria verbrachten, fand ich bezüglich des Hafens von der italienischen Stadt Bari heraus, dass diese von 105 deutschen Bombern 1943 angegriffen und die sich im Hafen befindlichen Schiffe der Alliierten dabei komplett zerstört wurden. Natürlich gab ich mich mit dieser Information nicht zufrieden, sondern forschte im Internet nach, was es sich mit diesem Angriff damals auf sich hatte. Es stellte sich heraus, dass die Alliierten mit den dort gelagerten zivilen Schiffen, die mit Giftgas und Phosgen beladen waren, nur zu einem Zweck nach Bari gefahren sind. Angeblich sollte von Bari aus, von einer Flughafenbasis der Alliierten in der Nähe der Hafenstadt, das Ruhrgebiet mit den geächteten Waffen ausgelöscht werden. Zuerst sollten die Waffen auf dem Balkan ausprobiert werden, um dann in weiteren Luftschlägen Deutschlands Zivilbevölkerung zu vernichten. Diese Informationen wurden bis heute öffentlich weitestgehend unterdrückt. Es gab Berichte im SPIEGEL und im STERN darüber, sowie auf diversen Internet-Plattformen.
Die damals mitversenkte Giftgas- Munition soll
noch in den Hafenbecken von Bari und Umgebung vor sich hin korridieren und es könnte sich in naher Zukunft dort eine riesige Umweltkatastrophe bemerkbar machen. Gleiches gilt für viele Küstenstreifen auch bei uns in der Nord oder Ostsee (Kieler Bucht), wie neulich in einer ARD-Sendung, am Montag, dem 3.6.2019, berichtet wurde. Leider nimmt sich weder die Politik, noch die diversen Umweltverbände dieser Problematik an. Aber der Politiker Robert Habeck der Grünen äußerte sich in diesem Bericht kritisch über die mangelnde Erforschung bzw. Bergung dieser alten Giftkampfstoffe auf dem Grund der diversen Meeresgründe.
Aus meiner damaligen Zeit als Kriminalbeamter während meiner Ausbildung in Lüneburg (1974) kann ich berichten, dass damals ein Horrorszenario auf dem Truppen-übungsplatz in Munster ausgemalt wurde. Der Staatsschutz der Kripo Lüneburg ermittelte damals, zunächst gegen Unbekannt, nach einem vermeintlichen Einbruch in ein Lager, wo solche Kampfstoffe aus dem Zweiten Weltkrieg einfach kaum gesichert abgelagert wurden. Es stellte sich im Zuge der Ermittlungen später heraus, dass ein Hauptfeldwebel der Bundeswehr die Zivilcourage besessen hatte, ein Loch in den Zaun dieses Lagers zu schneiden, um einen vermeintlichen Diebstahl dieser Kampfstoffe vorzutäuschen. Dieser Hauptfeldwebel hatte die Gefahr erkannt, dass nur die Ablagerung dieser Stoffe nicht eine gute Lösung sein konnte. Zur damaligen RAF-Zeit (1974) bekamen die Politiker das Szenario
vorgespielt, dass man mit 1 l des Kampfstoffes „Senfgas“ z.B. die Toiletten des Bundestages präparieren könnte, um so die Regierung und die Parlamentarier auf einen Schlag auszulöschen.
Die Ermittlungen ergaben, dass dieser Einbruch in das Lager tatsächlich nur vorgetäuscht war und der Hauptfeldwebel legte dann auch ein Geständnis ab, das dazu führte, dass in Munster auf diesem Gelände, eine der größten Anlagen zur Beseitigung von Giftgas dann entstand.
Diese latente Gefahr der Giftgase und der Phosphorbomben im Hafen von Bari teilte ich den Zuhörern auf der Bühne des Aida-Schiffes mit. Ich wollte diesbezüglich mich auch mit dem Kapitän des Schiffes unterhalten, der jedoch aus Zeitgründen für ein solches Gespräch nicht zur Verfügung stand. Auf eine schriftliche Anfrage erhielt ich noch auf dem Schiff eine persönliche Antwort von ihm, die mich allerdings nicht befriedigte. Ich gehe davon aus, dass Kapitäne grundsätzlich von den Umständen der jeweiligen Destinationen wissen, aber gegenüber dem Arbeitgeber dieses nicht mit Nachdruck im Ausdruck bringen, zumal dann auch andere Zielhäfen in Deutschland davon betroffen wären (Kiel, Rostock Warnemünde – Aida-Hauptsitz -, die Gegend um Bornholm, usw.).
Robert Habeck führt die Kosten der Beseitung der Gefahr auf dem Meeresboden im mehrstelligen Milliardenbereich in € an. Dafür sei aber z.Z. kein Geld noch der Wille vorhanden etwas zu tun. Auch die Hafenbehörden wissen um die Umstände, könnte aber dem Tourismus in den Regionen abträglich sein.
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zuletzt aktualisiert: 14.01.2024
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